Das WC, wie wir es heute kennen, ist eine Erfindung, ohne die das Leben kaum vorstellbar wäre. Bis das stille Örtchen zu einem komfortablen Rückzugsort in den eigenen vier Wänden wurde, hat es allerdings eine ganze Weile gedauert. Doch wer war eigentlich der Erfinder der Toilette von heute und wann hatte er diesen genialen Einfall?
Auch wenn die regelmäßige Reinigung der Toilette uns nicht gerade in Begeisterung versetzt, können wir doch sehr froh über solch eine notwendige und zugleich komfortable Erfindung sein. Den Titel des Erfinders der Toilette teilen sich gleich mehrere Herren. Bereits im Jahre 1596 installierte Sir John Harington das erste Wasserklosett in seinen eigenen vier Wänden im englischen Kent. Von dem neuartigen WC soll Königin Elisabeth I so begeistert gewesen sein, dass sie diese Erfindung gleich für ihr Schloss übernahm. Ansonsten hatte allerdings kaum jemand Interesse daran.
Die Idee von Sir John Harington griff rund 200 Jahre später Alexander Cumming, ein Uhrenmacher aus London, wieder auf. Er entwickelte die Erfindung allerdings weiter und erweiterte die Toilette um ein S-förmiges Abflussrohr – das wir heute als Siphon kennen. Damit wurden nun auch unangenehme Gerüche auf dem stillen Örtchen in Schach gehalten. Den letzten Schliff verlieh der Toilette der Töpfer Thomas William Twyford of Hanley im Jahr 1870. Er fertigte eine Toilette aus Keramik, wie wir sie bis heute kennen und nutzen.
Moderner geht es kaum: Warmluftföhn, Duschstrahl, Geruchsabsaugung
Seit der ersten Erfindung der Toilette ist viel Zeit vergangen, in der sich viel getan hat. Nicht zuletzt das im Jahre 1957 erfundene Dusch-WC (der Erfinder war der Schweizer Hans Maurer) hat sich zu einem wahren Hightech-Sanitärobjekt entwickelt. Heute beeindruckt es durch zahlreiche Funktionen wie zum Beispiel einem leichten Duschstrahl, Warmluftföhn, Geruchsabsaugung oder einer beheizbaren Klobrille – alles, damit die tägliche Erleichterung des Menschen so komfortabel wie nur möglich vonstattengehen kann. Das konnten sich die Menschen früher nicht einmal träumen lassen. Bis das erste WC, wie wir es heute kennen, erfunden wurde, war der Toilettengang nicht immer eine einfache Angelegenheit.
Die Toilette im Wandel der Zeit
Lokus, Klosett, Latrine – die Toilette hatte ebenso viele Namen wie Entwicklungsstufen. Archäologische Ausgrabungen deuten darauf hin, dass es bereits im Jahr 3.000 vor Christus öffentliche Toiletten gab. Besonders interessant war die Toilettenkultur in der Antike im alten Rom. Während ein durchschnittlicher römischer Haushalt über ein Fass als Toilette verfügte, in das der Inhalt des Nachttopfs hineingekippt wurde, sollen reiche Menschen bereits Privatklos gehabt haben. Am liebsten wurde die Notdurft aber ohnehin in öffentlichen Räumen ohne Trennwände verrichtet, den sogenannten Latrinen. Hier luden mit Mosaiken verzierte Säulen und Marmorsitze zum längeren Verweilen ein – die Toilette war der ideale Ort für Stadtgespräche.
Im Mittelalter war es um die Hygiene bekanntlich nicht besonders gut gestellt. Die Menschen nutzten überwiegend Nachttöpfe für ihre Notdurft, die sie einfach auf der Straße auskippten. Wer nachts spazieren gehen wollte und etwas mehr Geld zur Verfügung hatte, engagierte aus diesem Grund sogar einen sogenannten Vorläufer. Dieser lief vorweg und warnte vor etwaigen Trittfallen. Öffentliche Toiletten waren generell sehr selten. Und wo wir gerade bei dem Thema öffentliche Toiletten sind: Gegen Ende des 18 Jahrhunderts soll es mobile Dixi-Klos der etwas anderen Art gegeben haben. Geschäftstüchtige Männer und Frauen boten Passanten an, ihre Notdurft unter ihren langen Umhängen in einen Eimer zu verrichten. Die Toilette befand sich also im wahrsten Sinne des Wortes unter dem Umhang.
Da kann man nur froh sein über die Erfindung der Toilette, wie wir sie heute kennen – sowohl der privaten als auch der öffentlichen. Sie möchten noch mehr über die Geschichte der Toilette erfahren? In einem anderen Beitrag verraten wir Ihnen weitere spannende Fakten über die Entwicklung des WC.